Großeinsatz im Feuerwehr-Café

Kultur- und Kerbverein (KuK) präsentiert „Alte Bilder und Handwerksgeräte“ bei Kaffee und Kuchen.

Ausnahmsweise löschte die Feuerwehr keinen Brand, sondern Wissensdurst und Hungerattacken. Wenn sich am dritten Sonntag regelmäßig das Feuerwehrhaus öffnet, dann nicht um zum Einsatz auszurücken. Sondern um einzuladen, Spaß zu haben und Klein-Zimmerner Geselligkeit zu genießen. Das Café im Feuerwehrhaus ist zu einem beliebten Treff geworden. Und ausnahmsweise haben hier die Frauen der Aktiven einen Großeinsatz. In den heimischen Backstuben entstehen nicht etwa profane Rührkuchen. Sahne- und Cognactorten, Donauwelle und, der „Bestseller“, Schwarzwälder Kirschtorte, werden zubereitet und im Café serviert. Für einen guten Zweck.  Mit den Einnahmen des Sonntagscafés wird die Kasse des Feuerwehrvereins gefüllt, der wiederum wichtige Anschaffungen für die Aktiven tätigt. Für die Einsatztruppe, die Jugendwehr, kurzum überall, wo es finanziell brennt.

Gepaart wird die monatliche Sonntagsveranstaltung mit Kultur- und Heimatpflege, Geschichtlichem oder dem Termin angemessenem kleinem Programm. „Alte Bilder und Handwerksgeräte“ präsentierte diesmal der Kultur- und Kerbverein (KuK), dessen Vorsitzender Walter Götz auch gleich ein paar Zeilen zur Heimatgeschichte vorlas. Und: Butter machte. „Eine halbe Stunde muss man drehen“, erklärte Götz die Handhabung der Buttermaschine aus Uromas Zeit. Weil der Klein-Zimmner nichts dem Zufall überlassen wollte, wurde die Kurbel zuhause ausprobiert, bis aus dem süßen Rahm nach exakt 23 Minuten Sahne wurde, nach weiteren sieben schließlich die Butter flockte.

Unter den jungen Gästen fanden sich ambitionierte Helfer, die kräftig kurbelten. Auch das Tabakschneidemaschinchen, das aus dem groben „Scheuerbambler“ einen feinen Schnitt produziert, wurde getestet. Am Waschbrett wollte sich hingegen niemand versuchen.

Nostalgische Gefühle weckte die kleine Ausstellung alter Telefone. Historisch? Mit nichten. Das altertümlich wirkende Modell „Tischfernsprecher“ sicherte sich Telefonrestaurator Günter Beskrowny aus DDR-Beständen. „Es funktioniert noch!“, erklärte der passionierte Sammler stolz – sogar der Veteran, das zweite Nachkriegsmodell des Tischfernsprechers W48, könnte noch der Kommunikation dienen.

Die bunte KuK-Ausstellung führte primär zurück in Klein-Zimmerns Vergangenheit. Auf alten Kerb- und Schulfotos  wurde nach bekannten Gesichtern geforscht, während die Schwarzwälder Kirschtorte bereits verputzt war. Noch vor Weihnachten haben die ehrenamtlichen Bäckerinnen ihren nächsten Großeinsatz. Am Sonntag, 11. Dezember, erwartet die Gäste im Feuerwehr-Café die nächste „süße Verführung“, dazu gibt es weihnachtliche Klänge mit der Mundharmonika.

Text und Bilder: Ursula Friedrich (Lokal-Anzeiger)