Blackout in Groß-Zimmern?

Am Samstag übten die Feuerwehren Groß- und Klein-Zimmern sowie Mitglieder des Gemeindevorstandes das Szenario eines Stromausfalls in Groß-Zimmern und weiten Teilen der Bundesrepublik. Hierbei wurde das fiktive Szenario durchgespielt, der Strom sei großflächig ausgefallen – fiktiv zumindest außerhalb der beiden Feuerwehrhäuser.
Denn die Feuerwehrhäuser in Groß- und Klein-Zimmern wurden tatsächlich vom externen Stromnetz getrennt, um im Anschluss die vorhandene Einspeisung mittels Generator zu testen. Hierbei konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. "Generell ist das Szenario eines großflächigen Stromausfalls nicht abwegig" beschreibt Übungsleiter und Wehrführer Marcel Goeden seine Vorbereitungen, "durch technische Defekte, oder gar terroristische Anschläge kann das Energienetz zum erliegen kommen – die Auswirkungen können je nach Länge des Stromausfalls gravierend werden." Bereits nach wenigen Stunden brechen die Kommunikationsnetze zusammen – dann ist kein Notruf mehr möglich und Verletzte oder kranke Menschen benötigen eine Anlaufstelle. Heizungen fallen aus, was nach mehreren Stunden zum Problem wird – auch steigt hierdurch die Brandgefahr. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wird mittelfrisitg zum Problem. Zu den möglichen Auswirkungen und den Gegenmaßnahmen hatte sich das Führungsteam der Feuerwehren bereits vor einiger Zeit Gedanken gemacht. Am Samstag galt es nun die Theorie in der Praxis zu erproben. So wurde die Bevölkerung mit Einsatzfahrzeugen per Sprachdurchsagen über die aktuelle Situation informiert. Anlaufstellen wurden im Kindergarten Blumenstraße in Klein-Zimmern sowie am Groß-Zimmerner Rathaus eingerichtet. Auf dem Kirchturm der evangelischen Kirche wurde eine Funk-Relaisstation eingerichtet um Kontakt nach Klein-Zimmern und zur Leitstelle nach Dieburg aufzubauen. Auch ein Kleinbrand musste während des Übungstages bekämpft werden. Das Feuer war vom Kirchturm aus entdeckt worden und konnte rasch gelöscht werden. Der Führungsstab hatte sich unter der Leitung der Mitglieder des Gemeindevorstands Clemens Geiß und Paul Schild sowie dem technischen Einsatzleiter der Feuerwehr, James Bennett, im Feuerwehrhaus organisiert. Bennett und Goeden freuten sich am Nachmittag über einen erfolgreichen Übungstag. Fazit: Durch die Übung konnten viele Erkenntnisse zu den angedachten Maßnahmen gewonnen werden, welche nun im Nachgang durch die Gemeinde mit weiteren Organisationen, unter anderem dem Deutschen Roten Kreuz Groß-Zimmern, Ärzten und Apothekern weiterentwickelt werden.